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22.52 Uhr | The Pervert | 6

 

„Johnson ist ein sadistisches Schwein.“ sagte eine dunkle, weibliche Stimme so leise in dem abgeschlossenen kleinen Raum innerhalb eines geheimen Regierungslabor, das man fast schon von einem flüstern hätte sprechen können.

„Aber er erledigt seine Aufgaben mit bemerkenswerter Effizienz.“ antwortete eine zweite Stimme deren sanfter Klang keinem bestimmten Geschlecht zugeordnet werden konnte.

„Das schon, aber er bleibt trotzdem ein Sadist.“ sprach wieder die Frau.
„Lassen wir seine speziellen Neigungen ausser acht. Er ist einfach der beste Mann für diese Art Jobs und da unsere Auswahl an vertrauenswürdigen Menschen für diese Arbeiten nicht sehr gross ist, sollten wir einfach seine kleinen Fehler ignorieren.
Schliesslich sind wir auf unsere Weise keinen Deut besser als er.“ meldete sich eine dritte Stimme, eindeutig ein Mann. Er sprach mit der Gelassenheit eines überlegenen Denkers.

„Sie haben ja recht. Unsere Handlungsweise ist nicht besser, aber wir geniessen es wenigstens nicht anderen Schmerzen zuzufügen oder Sie zu erniedrigen. Wir tun nur unsere Pflicht für eine grössere Sache im Dienste der Menschheit.“ es klang als wolle sich die Frau diese Worte als Selbstbestätigung oder Schuldfreispruch selber einreden, da Sie nicht überzeugt klang.

„Dann seien wir doch froh das wir ein Beispiel vor uns haben, gegenüber dem wir uns so viel besser und durch unsere humanistischere Einstellung zu unserer notwendigen Arbeit überlegen fühlen können.“ erklärte die sanfte Stimme zynisch.

„Könnten wir uns jetzt vielleicht wieder unserer eigentlichen Arbeit zuwenden, statt in fruchtlosen Diskussionen die Verkommenheit der menschlichen Rasse und uns als deren speziellen Vertretern zu ergehen ? Das führt sowieso höchstens dazu das wir als künftige Sicherheitsrisiken eingeschätzt werden. Wie Konsequenzen brauche ich glaube ich nicht näher zu erläutern.“ knurrte wieder der Mann und die beiden anderen brummten zustimmend.

„Deshalb halten sich solche Leute wie Johnson auch um so viel länger in dieser Art Berufen als unsereiner.“ murmelte die Frau fast unhörbar.

„Was steht also als nächstes an ?“ fragte die Männerstimme.

„Nachdem die unbekannte Energieform die sich aus dem Kometenbruchstück gelöst hat in den Körper dieser Frau eingedrungen ist werden wir zunächst versuchen die genaue Art dieser Energie zu analysieren. Daraus ergibt sich ob getestet werden muss in wie weit Sie durch diese Energie beeinflusst oder verändert wird, und ob es möglich ist diese Energie aus ihr wieder zu extrahieren. Art und Lagerung der Energie sowie Art und Effizienz ihrer Nutzbareit schliessen sich an bzw. werden parallel erforscht.“ erklärte die sanfte Stimme.

„Wie gehen wir also vor ?“ wollte der Mann nun wissen.

„Zunächst wird der Körper der jungen Dame in das gesicherte Speziallabor 8 verbracht und ohne menschliches Eingreifen von der Schutzhülle befreit.“
Die Frau wurde sofort durch den Mann unterbrochen.
„Ist es nicht etwas übertrieben gewesen das Mädchen mit Handschellen zu fesseln bevor Sie in die Hülle eingeschweisst wurde ?“
„Ja und nein. Da wir nicht wissen wie die neue Art Energie mit Ihr interagiert, wissen wir auch nicht welchen Effekt Sie eventuell auf ihren Körper haben kann. Wenn die Spezialhülle entfernt wird haben wir so ein weiteres Sicherheitsmoment bis zu dem Zeitpunkt wo Sie in dem Analysegestell fixiert ist. Diese spezielle Idee ihres Freundes Johnson war ausnahmsweise sogar sinnvoll.“
Ein undefinierbares brummen ertönte.

„Da kommt gerade der Wagen. In ein paar Minuten wird der Körper von Miss in unserem Labor sein. Danach werden wir die ersten Testreihen nur unter mechanischer und elektronischer Kontrolle durchführen.“
„Und was geschieht mit ihr falls sich die neue Energie aus ihrem Körper lösen lässt ?“ erklang nach kurzer Pause wieder die Männerstimme.

„Vermutlich wird Sie eine Weile als Spielzeug für Johnson und seine Leute dienen bevor Sie tatsächlich ihr offizielles Schicksal teilt.“ die Stimme der Frau klang tonlos.
Es herrschte einen langen Moment drückendes Schweigen.

„Es ist noch lange nicht soweit. Zuerst einmal schaffen wir Sie jetzt in das Labor.“ merkte die sanfte Stimme ungerührt an.

 

Was passiert also im Labor ?

 
 
 

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