Es war eine schöne Feier gewesen. Lynell war nicht besonders traurig, dass sein Vater und sein Bruder auf einer Geschäftsreise in New Orleans waren. Sein strenger Vater und sein gemeiner Bruder wären alles andere als eine Bereicherung für die Feier gewesen. Sein Vater würde ihm jetzt vorhalten, dass er mir vierzehn endlich mehr Verantwortung im Familienbetrieb übernehmen müsste und sein Bruder würde ihn damit Hänseln, dass er keine Schulfreunde hatte, die er zu seinen Feiern einlud. Seit der Geschichte mit dem Liebesbrief galt er unter den Jungs als verschroben.
Doch die Feier hatte ihm gefallen. Seine Stiefmutter Mary hatte ihr schönstes Lächeln auf den Lippen als sie ihm mit dem schwarzen Dienstmädchen Nina ihren selbstgemachten Geburtstagskuchen präsentierte. Seine Halbschwester Jenna saß mit ihrem schönsten blauen Kleid da und wurde rot, als Terry, der schwarze Stallmeister, der ihm sonst Reitunterricht gab versuchte mit ihr zu flirten. Seine Anwesenheit des jungen Mannnes am Tisch und sein spielerisches Flirten mit Jenna, hätte ihm an eine Auspeitschung bedeutet, wenn sein Vater dagewesen wäre. Doch Lynell und seine Schwestern sahen die Sklaven weniger als Diener sondern mehr als Freunde.
Seine Schwester Chloe benahm sich im Gegensatz zu ihrer Schwester nicht besonders damenhaft, sonder fing lieber mit dem Gleichaltrigen James, dem Sohn ihrer weißen Hauslehrerin und Tommy, dem kleinen Bruder von Terry einen handfeste Rauferei an, als der Nachtisch aufgetragen wurde.
Während die dreizehnjährige im Garten mit ihren Freunden spielte, saßen Lynell, seine Stiefmutter Mary, seine Halbschwester Jenna, die Hauslehrerin Miss Clair, das Dienstmädchen Nina und der Reitlehrer Terry am Tisch im Wohnzimmer und redeten über Terrys Abenteuer als Viehtreiber in seiner Jugend, über die neusten Entwicklungen der politischen Unruhen in Europa und über die Kunst des Fliegenfischens.
Alle genossen die Abwesenheit des strengen Herren und des Brutalen Erbens, genossen die Zeit in der sie einander wie normale Menschen behandeln konnten.
Lynell ahnte noch nicht dass er noch heute das erste mal den süßen Necktar der Liebe kosten sollte... |