"Nun Frau Haller" begann Jens "In unserem Kaufhaus nehmen wir normalerweise keine Praktikanten an, es sei denn sie ergänzen unseren Betrieb durch besondere Begabungen"
Innerlich lächele ich, weil ich an die kleine Asiatin denke, die in der Logistik ein Praktiikum macht und an die "Begabungen" die sie in der Mittagspause an dem Abteilungsleiter anwendet.
"Meine Tina ist ein sehr gehorsames und fleissiges Mädchen" meint Rita.
Aus ihrem Tonfall erkenne ich, dass sie diese Praktikumsstelle unbedingt für ihre Tochter haben will. Das wundert mich nicht. Die Firma zu der unsere Kaufhauskette gehört, ist eine der einflussreichsten und bekanntesten des Landes und machen sich für ehrgeizige Menschen und deren Eltern immer sehr gut auf Lebensläufen
"Welche Referenzen hat ihre Tochter denn" brumme ich, gespielt uninteressiert.
"Referenzen?" Echot sie stupide.
Diese Frau war offensichtlich nicht besonders Intelligent. Sehr Gut.
"Ich meine ihre Schulnoten"
"Achso" lächelt sie künstlich.
Sie reicht mir einen dünnen Umschlag.
Ich blättere darin.
"Was die Intelligenz angeht, fällt der Apfel wohl nicht weit vom Stamm" reflektiere ich, als ich die eher schwachen Noten der kleinen Tina anschaue.
Ein Grund mehr weshalb der Praktikumsplatz für die Zukunft des Mädchens entscheidend sein könnte.
Zum Entsetzten von Mutter und Tochter lehne ich mich gelangweilter Stimme den Praktikumsantrag ab. Nach kurzer Diskussion verlassen Mutter und Tochter den Raum.
Doch an der Art und Weise wie dringend Frau Haller den Platz wollte und wie traurig ihre fünfzehnjährige Tochter auf meine Ablehnung reagiert hat, kann ich mir denken, dass sie in ein par Minuten, inn Abwesenheit ihrer Tochter noch einmal mein Büro aufsucht um mich doch noch zu überreden.
Aus der Weise wie sie mir bei dem Gespräch ihren prallen Ausschnitt entgegengestreckt hat und wie sie sich verführerisch die braunen Haare aus ihrem Gesicht gestrichen hat, kann ich mir gut vorstellen, wie dieser Überredungsversuch aussehen wird...
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