Zuerst bemerkt Jane nichts von der Veränderung. Sie geht in die Küche, macht sich eine Scheibe Brot und verbringt den Abend vor dem Fernseher. Nachdem Jane den leeren Teller zurück in die Küche gebracht und diesen, in der Spülmaschine verstaut hat, steuert sie auf das Bad zu.
Jane betätigt den Lichtschalter. Sie benutzt die Toilette. Nachdem sie ihre Kleidung in Ordnung gebracht hat, will sie sich die Hände waschen. Sie berührt den Wasserhand am Waschbecken, dann stutzt sie, das ist doch nicht Möglich!
Panisch geht ihr Blick hoch, in den Spiegel, doch Jane sieht nichts! Genauer gesagt doch, sie sieht nur die geflieste Badezimmerwand hinter ihrem Rücken. Ihr Körper ist weg. Sie schreit. Hysterie auf allerhöchster Ebene. Jane schlägt heulend die Hände vor ihr Gesicht und fragt sich, ob sie dem Wahnsinn verfallen ist. Dann spürt sie ihre Tränen, die an ihren Wangen herrunterlaufen. Ihre Finger tasten das Gesicht ab, Nase, Mund, Wangen, sie kann alles ertasten! Jane schaut wieder in den Spiegel, sie winkt, zieht dumme Gesichter, sie sieht nur die nichtssagende Badezimmerwand im Hintergrund.
„Unsichtbar“, murmelt sie verstört vor sich hin. „Ich bin unsichtbar, aber das gibt es doch gar nicht!“ Sie klatscht sich auf die Wange, es tut weh, es ändert nichts an dem Zustand. Jane läuft ins Schlafzimmer, dort befindet sich der Mannshohe Spiegelschrank. Sie sieht ihre Kleidung und ihre Schuhe, doch ihr Körper ist vollkommen unsichtbar.
Jane streift ihre Kleidung komplett ab. Nackt steht sie vor dem Spiegel, nackt und unsichtbar. Ihre Finger fahren über ihre Titten. Sie spürt eine Reaktion, kribbelige Gefühle, ihre Brustwarzen versteifen sich.
Sie schaut in den Spiegel und ihre Gedanken drehen sich plötzlich darum, das sie einfach losgehen könnte und jeden X beliebigen Mann oder jede X beliebige Frau beobachten könnte. Einfach sehen was die Nachbarn treiben, ihre Exfreunde, die Geschwistern und ihre Eltern, ehemalige Lehrer, alle würde sie bespannen können! |