Aus der Sicht der triebhaften Michelle:
Monate waren ins Land gezogen. Ich hatte entbunden und Gaston hatte mir das Kind wegnehmen lassen. Statt das ich dem Priester seine Brut präsentieren konnte und ich zu meiner Rache an ihm und seinen Ordensbrüder kam, hatte ich mir nur in mein eigenes Fleisch geschnitten! Auch die Hoffnung, dass ich als Hurenfleisch bleiben durfte, wurde mir genommen. Zwei Wochen nach der Geburt des Bastardkindes ließ mich Gaston bei Nacht und Nebel verschleppen.
Er hatte einen der Hexenjäger bestochen und so landete ich wieder an jenem Ort, an dem mein Leben in Sünde einen süßen Beigeschmack bekommen hatte. Der Duft der Reichen hatte mich umgeben und ich war denkbar verwöhnt von dem, was ich erlebt hatte. Nun also stand ich mit leeren Händen und den Fetzen einer Bettlerin neben anderen Frauen.
Frauen die viel Jünger waren. Deren Körper nicht so verbraucht waren, wie der meine. Man sah mir die Anstrengung der Geburt noch an. Ich sah, wie die Männer sich den hübschen, mädchenhaften Dingern zuwandten.
Angst kroch in mir auf, denn der König ließ alle Gefangenen innerhalb von 14 Tagen hinrichten. Ich mußte unbedingt einen Mann für mich interessieren, einen der mich kaufte, nur so würde ich nicht auf einer der Streckbänke mein Leben aushauchen. |