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Abenteuer vom Mittelalter bis Fantasy | hotciao | 10

 

Aus Sicht des Kerkermeisters:

Sie hatte so gezetert, dass ich es schließlich Leid war und den Schergen Anweisung gab, sie zu mir vorzulassen. Solche Szenen wiederholen sich jeden Tag vor meinem kleinen Büro. Immer sind dort irgendwelche Angehörigen, die hoffen, bei mir zumindest ein gutes Wort einlegen zu können, damit ich die entsprechenden Gefangenen bevorzugt behandle. Anfangs habe ich mich öfter auf so etwas eingelassen und mir auf diesem Wege ein nicht kleines Zubrot verdient. Es war aber kein leichtes Unterfangen, ich konnte viele der Versprechen, die ich gab, nicht einhalten, und letztlich hatte ich so ein größeres Problem, wenn die Gefangenen ihre Strafe abgesessen hatten. Denn es gab ja durchaus auch einflussreiche Bürger, die aus den unterschiedlichsten Gründen hinter Gefängnismauern landeten. Und diese Bürger waren es, die mir das Leben zur Hölle machten, wenn sie einmal entlassen waren. Nein, so etwas konnte ich nicht mehr gebrauchen.

Aber dieses schlicht gekleidete Weib war besonders hartnäckig gewesen, und so hatte ich sie schließlich zu mir vorbringen lassen.

Es stellte sich heraus, dass es die Witwe von Karl Johann war, einem allseits beliebten Bauern, der letztes Jahr unter nicht ganz geklärten Umständnen zu Tode gekommen war. Seine Erstgeborene Miriam war seit heute morgen unser Gast, ich gebe zu, ein sehr gern gesehener.

Die Schergen hatten sie kurzerhand mitgenommen, als sie frech wurde, weil zum wiederholten Male die Einnahmen des Hofs geprüft werden sollten - die Steuern, die die Witwe für dieses Jahr abführen wollte, waren lächerlich gering. Die Tochter hatte die Schergen mit obszönen Bemerkungen überzogen, ja, sie hatte sich besonders über einen der beiden lustig gemacht, der ihr wohl in der Vergangenheit Avancen gemacht hatte. Er habe einen "Mini-Pimmel", wie sie sich ausdrückte, "gerade gut, eine Katze zu ficken, aber nie ´ne echte Muschi."

Da war es dem guten Mann zu viel geworden, mit rotem Kopf hatte er dem Mädchen eine geknallt, sie war gestürzt und ohnmächtig geworden, und um weiteres Gezeter zu vermeiden, hatten die beiden die Untersuchung abgebrochen und das Mädchen mitgenommen.

Dumm war, dass der Scherge eine offizielle Beschwerde wegen Beamtenbeleidigung eingereicht hatte, sonst hätte ich die Kleine sofort wieder laufen lassen. Sie war gerade 18 geworden und ein Bild von einem Mädchen: Groß gewachsen mit wilden, blonden Locken, grünen Augen und einer braungebrannten Haut mit Sommersprossen um ihre Nase herum. Ein Freund von mir hatte sie einmal beim Baden im Weiher beobachtet und mir von einer Figur erzählt, die atemberaubend sein musste. Ihre Arme und Beine waren muskulös. Und sie hatte ein wildes, unbezähmbares Mundwerk und einen ebensolchen Charakter. Man erzählte sich von einem sehr lockeren Lebenswandel, vor allem anlässlich des jährlichen Dorffestes soll sie es seit ihrem 15. Lebensjahr wild getrieben haben. Ich hatte immer gedacht, dass das vor allem Lügengeschichten waren -- jetzt aber hatte ich das Mädchen seit heute morgen gesehen und erlebt; sie hatte es faustdick hinter den Ohren, so dass ich mich entschlossen hatte, sie entgegen aller Gewohnheit in ein Einzelverlies zu stecken, vor allem zu ihrem eigenen Schutz.

Und jetzt stand also ihre Mutter vor mir. Ich sah zu ihr auf: Nach wie vor eine sehr schöne, bestimmt auftretende Frau, blond gelockt wie ihre Tochter, aber mit deutlich vorsichtigeren Umgangsformen. Sie setzte sich auf den Stuhl vor meinem Schreibtisch, dabei klaffte der vor dem Bauch zusammen geknotete Kittel weit auf. Sie schien das nicht zu bemerken, und ich betrachtete genüßlich das sündhaft gebräunte Fleisch ihrer noch immer nicht hängenden Titten. Wo trieb sich diese Frau wohl ohne entsprechende Kleidung herum, fragte ich mich, während ich meine Blick weiter über sie streifen ließ. Wirklich, eine ausgesprochen schöne Frau, sie konnte nicht älter als 35 Jahre alt sein und hatte wohl wirklich früh geheiratet... Oder war ihre Tochter Miriam gar ein unehelicher Balg? Das würde ihre unerzogene Rotzigkeit erklären, die fast eines Bauernknechts würdig war.

Die Frau schlug ihre Augen nieder und sagte mit leiser Stimme:

 

was sagt die Mutter von Miriam?


          Sie bietet sich selbst als Sklavin an!

 
 
 

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